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21. April 2023Forschungsschiff Sonne: Expedition in die Tiefsee
Forschungsschiff Sonne von Wilhelmshaven in die Weltmeere – Expedition in die Tiefsee
Das deutsche Forschungsschiff „Sonne“ erforscht in unterschiedlichsten Expeditionen die immense Artenvielfalt des größten Ökosystems der Erde – der Tiefsee. Außerdem untersucht es wie sich die Meere und das Klima beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf unser Klima sowie den Klimawandel hat. Das 116 Meter lange Forschungsschiff „Sonne“ hat ihren Heimathafen in Wilhelmshaven und bewegt sich hauptsächlich im Indischen und im Pazifischen Ozean. Da diese beiden Weltmeere einen bedeutenden Einfluss auf das globale Klima haben, wird ihre Erforschung immer wichtiger.
Nur fünf Prozent der Meere sind erforscht
Unser Ozean ist überwiegend unerforscht. Lediglich 5 Prozent der ungefähr 300 Millionen Quadratkilometer Meeresgrund sind bisher erforscht. Ab einer Wassertiefe von 200 Metern besteht Dunkelheit, Kälte und ein enormer Druck. Daher sah man das Meer jahrelang ähnlich lebensbedrohlich wie das Weltall an.
Erforschung kleinster Organismen in tausenden Metern Tiefe
Auf einer Expeditionsreihe inklusive Beobachtungen auf Langzeit sollen die Lebensräume und die unterschiedlichen Arten in der Tiefsee besser erforscht und erschlossen werden. Forscherinnen und Forscher auf der „Sonne“ konnten beispielsweise von der Südspitze Grönlands bis zu den Kanarischen Inseln interessante Untersuchungen durchführen. Hierbei handelte es sich um kleinste Organismen, die in einer Tiefe von 5000 bis 6000 Metern des Atlantiks entdeckt wurden.
Tiefsee als größtes Ökosystem der Erde
Rund 71 Prozent der Erde sind mit Wasser bedeckt. Damit sind die Ozeane der größte Lebensraum. Die Hälfte davon hat eine Tiefe von drei Kilometern. Der Pazifik erreicht im Marianengraben sogar eine Tiefe von rund elf Kilometern. Das große „Unbekannte“ gilt es zu erforschen, um herauszufinden, wer in den Tiefen lebt. Die Tiefsee ist das größte Ökosystem der Erde und besitzt wahrscheinlich eine ähnliche große Vielfalt an Arten wie Regenwälder.
Globale Tiefseeanalyse
Bereits im Census of Marine Life (2000–2010), einer ersten globalen Tiefseeanalyse, haben Forscherinnen und Forscher aus 80 Ländern insgesamt 250.000 beschriebene Lebewesen und 20.000 unbekannte Arten entdeckt. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen schätzen die Expertinnen und Experten die Gesamtzahl aller Arten der Lebewesen in den Meeren auf über eine Million.
Aktuelles Forschungsgebiet der „FS Sonne“
Aktuell befindet sich die „Sonne“ auf einer Forschungsfahrt in den Gebieten Mittel- und Südamerikas. Forscherinnen und Forscher beabsichtigen, mithilfe von Wasserproben Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Verschmutzungen durch beispielsweise Flüsse oder die Atmosphäre ins Meer geraten. Dies kann beispielsweise durch überschüssige Nährstoffe aus der Landwirtschaft, organische Schadstoffe, Mikroplastik, Medikamente und Hormone erfolgen. Außerdem wird erforscht, welche Auswirkungen dies auf den Klimawandel hat. An der nordchilenischen Küste werden schließlich Untersuchungen im Bereich der Erdbebenforschung vollzogen.
Die Ozeane nehmen einen so großen Teil unserer Erde ein und doch wissen wir so wenig darüber – dies gilt es zu ändern, um so den Lebensraum möglichst vieler Arten zu entdecken, zu schützen und zu erhalten.